...

Die Liebende
Ja
ich sehne mich nach dir. Ich gleite
mich verlierend selbst mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, daß ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie aus deiner
Seite
ernst und unbeirrt und unverwandt.
... jene Zeiten: O wie war
ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war
wie eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.
Aber jetzt
in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem
unbewußten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem
in die Hand gegeben,
der nicht weiß was ich noch gestern
war.
Rainer Maria
Rilke
Ja
ich sehne mich nach dir. Ich gleite
mich verlierend selbst mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, daß ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie aus deiner
Seite
ernst und unbeirrt und unverwandt.
... jene Zeiten: O wie war
ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war
wie eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.
Aber jetzt
in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem
unbewußten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem
in die Hand gegeben,
der nicht weiß was ich noch gestern
war.
Rainer Maria
Rilke
Das Buch der
Bilder
Bilder
*M*
trollio11d - 29. Aug, 22:35